Bügeln ist nicht sehr aufregend. Oder etwa doch? Wenn ich bei mir zuhause den Berg noch zu bügelnder Wäsche sehe, und ich mir dann vornehmen muss, die Wäsche mal zu glätten, dann denk ich als, wie war es denn früher….In früheren Zeiten war es undenkbar; zu einem adretten Auftritt in der Öffent­lich­keit gehörte zwangs­weise falten­freie Kleidung – und damals war sie um einiges schwie­ri­ger zu glätten als im Hier und Jetzt in Zeiten des Dampf­bü­gel­eisens. Vor über zwei Jahr­tau­sen­den gab es die ersten Exemplare – asia­ti­sche Pfan­nen­ei­sen. Ihre Nach­fol­ger, geschmie­dete Plätt­ei­sen und Plätt­bol­zen kamen in der Zeit vom 15. bis 17. Jahr­hun­dert auf und wurden im Feuer erhitzt. Der große Nachteil bestand darin, dass sie die Wärme nicht lange spei­cher­ten, sodass ein Haushalt stets mehre Eisen benötigte. Daher kommt die Rede­wen­dung „mehrere Eisen im Feuer haben“. Ein weiteres Problem bei dieser Art zu bügeln: die Wäsche war nach dem Bügeln zwar glatt, aber oft wieder schmutzig von der Unter­seite der Eisen, die zuvor in Feuer gelegen hatten.

Es folgten soge­nannte Kohle­bü­gel­eisen, in deren vergrö­ßer­tem Innenraum heiße Kohle oder Briketts Platz fanden. Schmutzig wurde die Wäsche bei dieser Art zu bügeln aller­dings auch, da die Asche heraus­fal­len konnte. Die nächste Erfindung das Bolzen­ei­sen, löst dieses Problem elegant: Ein heißer Bolzen erwärmte den Korpus des eisernen Glatt­ma­chers von innen. Darauf folgten mit Flüs­sig­brenn­stoff betrie­bene Eisen und ab Mitte des 19. Jahr­hun­dert Gas-Bügel­eisen. Die ersten elek­tri­schen kamen in Amerika schon um etwa 1890 zum Einsatz. Jetzt stellt Euch mal vor, diese alten schweren Bügel­eisen-Glatt­ma­cher hochheben und über mehrere Stunden bügeln . das war nämlich richtig harte Arbeit. Die damalige Hausfrau brauchte keinen Kraft­sport mehr in ihrer Freizeit machen! Da bin ich froh, mit meinem elek­tri­schen Bügel­eisen den Stapel Wäsche glatt­zu­bü­geln, dabei Radio­mu­sik hören und vor sich hinzu­sin­gen…..
Von alleine bügelt sich die Wäsche leider immer noch nicht. Das wäre doch mal eine geschickte Erfindung.
Viele Grüße von Rosemarie Heide Riegel Sied­ler­ge­mein­schaft Speyer e.V.